200 m – Hindernisschwimmen
Über den damaligen Wettkampf in der Seine schrieb der Chronist:
„Beinahe hechtartig glitten die Schwimmer über die Barrieren im Wasser hinweg, die ihnen den Weg ins Ziel erschweren sollten, zudem gab es dabei keine Wendung.
Auf Grund der starken Strömung des Flusses wurden zum Teil einige höchst merkwürdige Zeiten ermittelt. So konnte Fred Lane den Weltrekord über 200 m Freistil um ganze 13 Sekunden unterbieten.“
Olympiasieger wurde 1900 in Paris Fred Lane (Australien) mit einer Zeit von 2:38,4 Minuten
Die Austragung erfolgte nur einmal in insgesamt 3 Durchläufen, 30 Teilnehmer waren für diese Disziplin gemeldet.
Die ungewöhnlichen Distanzen
Zu den eher ungewöhnlichen einstmalig olympischen Schwimm-Disziplinen zählen das 300-m-Freistil- und das 4000-m-Schwimmen. Beide Disziplinen kamen nur einmal zur olympischen Austragung: das 4000-m-Schwimmen 1900 in Paris und das 300-m-Freistilschwimmen, allerdings lediglich für die Damen, 1920 in Antwerpen.
Platzierungen aus den beiden damaligen Wettkämpfen | |||
300-m-Freistil (Damen) 1. E. Bleibtrey (USA) 4:30,0 2. M. Woodbridge (USA) 4:42,4 3. F. Schrotz (USA) 4:54,0 | 4000-m-Freistil 1. J. A. Jarvis (GBR) 58:24,0 2. Z. von Halmay (HUN) 1:08:55,4 3. L. Martin (FRA) 1:13:10,4 |
Die Tauchwettbewerbe
In diese Kategorie gehören die Disziplinen Streckentauchen und Kopfweitsprung. Das Streckentauchen wurde zum einzigen mal 1900 in Paris auf einer Distanz von 200 (!) m ausgetragen. Zur Auswertung zählte nicht nur das Bewältigen der Strecke ohne aufzutauchen, sondern ebenfalls die dafür benötigte Zeit, wobei jeder Meter 2 Punkte und jede Sekunde einen Punkt brachte.
Die Austragung des Kopfweitsprunges (ins Wasser natürlich !) erfolgte 1904 in St. Louis, ebenfalls zum ersten und letzten Mal. Bei diesem Wettkampf ging es darum, möglichst kraftvoll vom Ufer abzuspringen, und dann unter Wasser so weit wie möglich zu „gleiten“, also ohne jegliche Arm- und Beinbewegung.
Platzierungen der beiden Disziplinen 1900 in Paris bzw. 1904 in St. Louis | |||
„200-m“-Streckentauchen (1900) 1. Devendeville (FRA): 60 m, 1:08,4 Minuten; 188,4 Punkte 2. Six (FRA) 60 m, 1:05,4 Minuten; 185,4 Punkte 3. Lykkeberg (DEN) 28,5 m, 1:30,2 Minuten; 147 Punkte | Kopfweitsprung (1904) 1. W. E. Dickey (USA) 19,05 m 2. E. Adams (USA) 17,526 m 3. L. Goodwin (USA) 17,37 m |
Die getauchten Entfernungen wurden – für diese Distanzen wohl etwas ungewöhnlich – mit einem Zollstock abgemessen.
Diese Methode versagte jedoch, als ein Schwimmer einen großen Halbkreis in einer Zeit von ca. anderthalb Minuten tauchte. Man maß dabei lediglich die effektiv geradeaus getauchte Strecke.