Deutscher Rekord bei den 4. Retrolympics
Mit 13,26 m stellte Ralf Jossa aus Wahrenbräck bei Herzberg (Brandenburg) bei den 4. Retrolympics einen neuen deutschen Rekord im Gewichtwerfen auf. Das Gewichtwerfen mit dem 25,4 kg Gewicht war in den Jahren 1904 in St. Louis und 1920 in Antwerpen eine olympische Disziplin. Bei seinen 6 Würfen verbesserte er insgesamt 3 mal die Rekordweite. Auch Diskuswerfen (griechischer Stil), olympische Disziplin in den Jahren 1906 und 1908, ging Ralf Jossa mit 19,47 m als Sieger aus dem Ring. Allerdings wurde er in dieser Disziplin dicht bedrängt von Rene Schwarz vom TV Ludweiler (Saarland), dessen äußerst weite Würfe er jedoch nicht stehen konnte. Der griechische Diskus unterscheidet sich vom regulären Diskus durch sein Gewicht von 5 kg. Zu den weiteren Höhepunkten zählt der Sieg von Sara Jäpel im leichtathletischen Dreikampf mit 1201 Punkten. Auch in den anderen ehemaligen olympischen Disziplinen, die in Finsterwalde ausgetragen wurden, gab es unter den aus der Bundesrepublik angereisten Sportlern zum Teil sehr spannende Wettkämpfe. Die erfolgreichsten Leichtathleten stellte die Berliner Turnerschaft, die die meisten Sieger verzeichnen konnte.
Über die herausragenden Ergebnisse der Leichtathleten wurde schon fast übersehen, dass bei den 4. Retrolympics, deren Austragungsorte über den gesamten Elbe-Elster-Kreis verteilt waren, auch in anderen Sportarten in ehemaligen olympischen Disziplinen Sieger ermittelt wurden. In Bad Liebenwerda trugen die Schwimmer und Schwimmerinnen ihre Wettbewerbe aus. Dass Hindernisschwimmen und Kopfweitsprung nicht nur „Spaßdisziplinen“ sind, zeigten die angetretenen Sportler mit zum Teil noch nicht ganz ausgefeilter Technik, während bei den Distanzschwimmern auch die Kondition zählte. Bestes Ergebnis waren hier 15,10 m im Kopfweitsprung der Lokalmatadorin Marion Schulze. Bemerkenswert war dabei auch die Leistung des Bürgermeisters von Bad Liebenwerda, Thomas Richter, mit 10,60 m (Platz 6).
Die Veranstalter zeigten sich mit der Resonanz der 4. Retrolympics sehr zufrieden. U. a. wurden auch noch im Tennis und Rudern weitere Wettbewerbe in ehemaligen olympischen Disziplinen ausgetragen.
Aus Dessau, Berlin und dem Saarland waren komplette Mannschaften angereist, dazu noch eine Vielzahl von Einzelathleten aus der gesamten Bundesrepublik. Nahezu alle Teilnehmer erklärten ihr Interesse, auch beim nächsten Mal wieder dabei zu sein, wenn es darum geht, in ehemaligen olympischen Sportarten die Sieger zu ermitteln. Nach Kranichfeld (Weimarer Land), Potsdam, Heidelberg und Elsterwerda/Elbe-Elster-Kreis, werden sich voraussichtlich 2009 die Retrolymics-Sportler in Niedersachsen wiedertreffen.